Es geht nicht ohne. Vielleicht war das früher mal der Fall, dass es ohne ging. Zu Zeiten, in denen noch sowas wie "faire Abhängigkeit" zwischen Tarifparteien bestand. Zu Zeiten, in denen Kinder vielleicht pädagogisch nicht besser, aber dennoch gewollt und bewusst behandelt wurden. Zu Zeiten, in denen eine Arbeit, eine Arbeit, eine Arbeit war. Eine, die ausreichte, die Familie zu ernähren, eine, die ohne Angst jeden morgen um sieben angetreten wurde. Eine Zeit, die schwierig war aber uns hoffen ließ, das unsere Kinder durch Bildung ein kleines Stück weiter kommen - nicht nur materiell, sondern vor allem intellektuell, sozial - menschich. Eine Zeit, die begriffen hat, dass nicht nur der Raubbau an den eigenen Kindern und Alten sondern auch die Ausbeutung Afrikas ungeheuren Hass schürt. Eine Zeit, die den Arbeitslosen als Opfer und den Arbeitsscheuen als geringen - weil unwichtigen - Makel ansieht wäre eine Zeit ohne Zorn. Aber diese Zeiten haben wir nicht.
Es ist Zeit für den Zorn. Kein aalglattes Gerede, intellektuelle Rhetorik oder erbsenzählende Spitzfindigkeit: selbst die Handlanger der Mächtigen in diesen Landen lachen über das, was wir "Volk", sie aber "Abschaum, notwendiger" nennen.
Wir haben im Moment nur ein erstrebsames Mittel: der politische Streik. Ihre perversen Absichten und Ziele sind von unserer Willfährigkeit abhängig. Nicht "Wir sind das Volk" , das ist das Gift, was viele von uns gefressen haben; sondern "Wir sind die Sklaven!" - dieses Bewusstsein gilt es zu schaffen.
Aber ohne Zorn geht das nicht - wirklich.
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