Fürwahr, Gesine Lötzsch hat sich nicht nur im Ton, sondern vielleicht auch in der Intention vergriffen denn kein Mensch kann ernsthaft die Restaurierung eines DDR- oder gar stalinistisch geprägten "Kommunismus'" wollen. Sie hätte wissen müssen, dass ihre Aussagen - ohne die notwendigen Abgrenzungen - derart gedeutet werden würden. Und es ist in diesem Zusammenhang nicht nur rechtens, sondern notwendig die Opfer dieser System zu würdigen. Dies hat Frau Lotzsch in ihrem Aufsatz in der "Jungen Welt" versäumt und das ist ihr anzukreiden.
Aber wer, bitte, spricht von den Opfern des Kapitalismus? Wer spricht von den Opfern der sog. "Industriellen Revolution" des 18. und 19. Jahrhunderts? Von Kinderarbeit in Bergwerken, von 14-stündigen Schichten in kapitalistischen Fabriken für einen Hungerlohn. Von Krankheit und Tod in Folge der kapitalistischen Wirtschaftsordnung?
Was ist mit mit den Opfern einer rein kapitalistischen Immobilienblase, mit den dadurch obdachlosen und völlig verarmten Familien in Amerika? Was mit Armut, Hunger und Krankheit im gleichen Land?
Warum müssen Menschen hungern, wenn sie doch 10 Stunden und mehr auf Kakao- und Kaffeplantagen schuften, die kapitalistischen Konzernen gehöhren? Derzeit treiben kapitalistische Börsen die Weltmarktpreis für Reis und Weizen in die Höhe und immer mehr hungern dadurch - sind das Opfer, die keine Würdigung verdienen? Ja, warum müssen etwa 1 Milliarde Menschen hungern in einer Welt, die mehrheitlich vom Kapitalismus bestimmt wird?
Alle, die nun anklagend ihre Finger gegen Frau Lötzsch erheben und ihr Ignoranz vorwerfen ohne dabei gleichzeitig den Balken im eigenen Auge zu sehen kann nur gesagt sein, dass es für die Opfer keine Rolle spielt, ob Kommunismus oder wirtschatfsliberaler Kapitalismus ihr Elend verursacht hat.
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