Freitag, 12. Juni 2009

Die SPD hofft

Mein Gott, ich habe diese Partei gewählt, jahrelang und mit gutem Gewissen gab ich meine Stimmen für diese Partei der Arbeiter und Arbeitslosen, der sozial Schwachen und Benachteiligten, der Frauen ohne Männer aber mit Kindern ohne Väter. Und dann kam Schröder, der "Kanzler der Bosse" , der IM von CDU und FDP, der Verräter der Sozialdemokratie. Und mit ihm sein grüner Daumen, Joschka Fischer; sie schufen die Agenda 2010, die Demontage der Rente; ebneten den Hedge-Fonds die Wege und schufen die Landebahnen auf denen die "Heuschrecken" trefflich landen können. All das ist hinreichend bekannt - den politischen Hochkarätern wie Albrecht Müller oder Wolfgang Lieb allemal, vielen in der linken Blogszene und außerhalb derer auch und viele derer, die keine Ahnung haben, was ein "Blog" ist, und ihr Geld nicht für die "taz" oder "SZ" ausgeben (können) wissen intuitiv um den Betrug.
Nur die jetzigen "Granden" der SPD nicht. Wenn ein nicht nur bornierter, sondern ganz sicherlich hirnlos bornierter Ludwig Stiegler im "Focus" Erbrochenes von sich gibt wie „Es hat immer Irrende in der Arbeiterschaft gegeben“ um die Abkehr von der SPD erklären zu wollen muss an den Eimern, in denen solches fort getragen werden muss, der Griff verstärkt werden. Oder Franziska Drohsel im Geiste völligen Unverständnisses konstaniert „dass die Menschen nicht mehr denken, dass sich mit uns – also mit der Sozialdemokratie – ihre Lage verbessert“ erreicht meine Frustationstoleranz ihren roten Bereich.
Puh...spürt die Frau noch was - wenigstens einen Orgasmus? Ich glaube nicht. Diese Sozialdemokratie hat die Lage die Menschen doch erst verschlechtert! Und die Quintessenz des "Focus": Die SPD wartet auf Gerhard Schröder! Jo, das will ich glauben - da zuckt noch was linksseitig, weg damit Herr Chirurg Schröder, Kohl schaut zu und Westerwelle vergnügt sich mit der Narkoseschwester - oh, sorry, dem Narkosearzt.
Ja, verdammt noch mal: für wie blöde halten die uns denn? Für saublöde. Wir sinds nicht, viele in diesem Land nicht, aber sie halten uns für blöde, weil sie unsere Agonie entsprechend interpretieren. Weil wir uns benehmen wie Kettenhunde, wild knurrend und bellend, jeden zerfleischend der uns zu nahe kommt um dann in trägen Schlaf verfallend wenn uns ein Brocken vergammeltes Fleisch (347€) hingeworfen wird. Oder der irre Rolliefahrer etwas gebremst wird, oder eine Petition ein Pfaffenmädel in ihrem Wahn ein wenig aufhält, oder, oder, oder
Aber sie lachen über uns, über unsere Not und Verzweifelung, sie grinsen schadenfroh wohl wissend ob der Wahrheit unserer Reden aber auch ob unserer Ohnmacht. Die Mohns, die Springer, ein Berger lacht und auch ein Ackermann: sie wissen, dass sie Unrecht tun und bekommen dabei wohl den Orgasmus, der der noch nicht ganz "konvertierten" Drohsel bisher vorenthalten bleibt.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Ein Lob, ein Lob!

Selten nur noch ist es mir möglich, den "Spiegel" oder SpOn ohne Ärger zu lesen; gelegentlich empfinde ich gar äußersten Widerwillen. Das Blatt, welches vom "Sturmgeschütz der Demokratie" zu einem Verbreitungsinstrument für neoliberalen Mainstream in eloquenter Verpackung verkommen ist.
Gerade drum fällt ein guter Artikel, eine nicht ferngesteuerte Meinung des Verfassers, der Versuch, ein Problem möglichst objektiv zu betrachten auf. So auch die beiden Artikel die mit dem Leyen' schen Internetkontrollwahn abrechnen:

1.) http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,628017,00.html und
2.) http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,619505,00.html

Zwar sind sie gut versteckt und es ist deshalb nicht anzunehmen, dass so Ahnungslose wie Brigitte Zypries ("Browser? Was ist jetzt noch einmal ein Browser?") -und deren dürfte es genügend geben- in die Verlegenheit kommen werden, sie zu finden und lesen zu können, aber dennoch: sie sind verfasst.
Mein Lob an die Redakteure.

PS.: Hier noch der Link zur Petition:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860

no comment

http://www.dubistterrorist.de/

Arbeit muss sich wieder lohnen

Urlaub im schönen Bayern, genauer Rinchnach in Niederbayern. Laufe dort an prunkvollen Häusern und Gehöften vorbei, schön anzusehen die weitläufigen Gärten, die großzügigen Häuser mit geräumigen Balkonen und Terassen. Eines dieser Anwesen - ein besonders feudales - gehört einem der zwei hiesigen Bäcker erfahre auf Nachfrage von meiner Frau, die ihres Zeichens hier geboren wurde.
Erstaunt stelle ich fest , dass das Bäckerhandwerk im Bayrischen wohl ein hochgelobter Beruf sein muss.
Etwas später, Kaffee bei einer ehemaligen Schulkamaradin, treffen wir auch tatsächlich jemanden, die dort arbeitet und erfahre unglaubliches: sie sei Bäckereifachverkäuferin, arbeite aber seit Jahren im Nacht- und Frühdienst in der Backstube jenes Bäckers. Toll, denke ich bei mir und auf die Frage, ob diese Schichtarbeit sich denn lohne, zuckt sie mit den Schultern. Sie bekäme wohl 100€ weniger als die beiden männlichen Kollegen, also so 1100€ im Monat. Mir erscheint die fürstliche Hütte vor Augen und denke mir meinen Teil. Aber dann kommt es noch besser: Sie und die beiden Mitarbeiter der Backstube würden abwechselnd für 2 Monate im Jahr "vom Chef stempeln geschickt" was dieser dann - und jetzt kommt der Hammer: als ihren Jahresurlaub ansehen würde! sie war Februar und März "stempeln" und müsse folglich den Rest des Jahres durcharbeiten!
Und "sozial ist, was Arbeit schafft"
Wie tief sind wir eigentlich schon gesunken?