Donnerstag, 21. Januar 2010

Pflichtlektüre

sollte dies  sein, für alle, die dem neoliberalem Schwachsinn das Wort reden. Gerade, weil er in der von linkem Gedankengut weit entfernten "Zeit" abgedruckt ist. Schön plausibel, einfach und eindringlich zeigt dieser Artikel, was unter "Markt" und "Freiheit" desselben zu verstehen ist. Aber wie immer, werden die selbsternannten Wächter des freien Kapitalismus auf Kritik selbst aus ihren eigenen Reihen nicht eingehen. Das ist ihre Art der Argumentation: Lügen wiederholen, bis ihr Reden einem Erbrechen gleicht oder aber totschweigen, was wahr ist, aber nicht passt.

Mittwoch, 20. Januar 2010

Dunkel hier

Mach doch mal einer das Licht an, ist ja stockdunkel in dem Laden hier! Autsch! was liegt denn da rum - nicht aufgeräumt! Mist. Komm mir ja vor wie der Typ in dem Song "Am Fenster" als der stolpernd seine Klampfe sucht. Mach doch mal einer..., ja, wer denn? In Ordnung, such' ich halt selbst den Schalter-wer sonst auch?. Ja, ja, eigentlich sollte ich wissen, wo dieser Illuminationsinitiator ist, aber war 'ne ganze Weile nicht mehr hier und die Räume verändern sich - oder vielleicht verändert sich auch die Erinnerung an die Gegebenheiten: was diesen verdammten Schalter angeht bleibt sich's gleich. 

Was war noch mal das Letzte, was hier das Licht gelöscht hat? Ach ja, die Wahl, die ja nie eine wirkliche Wahl war sondern bestenfalls die Alternative zwischen Akzeptanz oder Nichtakzeptanz eines weiteren Schrittes zum Ausverkauf von Menschlichkeit und Moral, der Ausbreitung dieser schwarzen, stinkenden, brodenden und giftigen Masse welche die Mehrzahl unserer "Eliten" ihre Seele nennen; eine Seele, die ihnen Quell ihrer verbalen Auswürfe und gut gefüllter Bankkonten ist.

Dieser un-seelische Morast in ihnen lässt sie über den Lebens-Wert von Menschen spekulieren und - das ist schlimm: entscheiden. Unsere politischen und Wirtschafts-"eliten" sind bar jeder Intelligenz, die über ihre rein mechanistische biologische Selbstreproduktion benötigte hinausgeht und ihre niedere Existenz erschöpft sich in sabernder Raffgier um Macht und Kapital. 

Und weil das so ist und weil eine Menge Narren glauben, das diese Brut Gerechtigkeit will und weil mir diese dumpfe Lethargie vieler meiner Zeitgenossen nicht nur im Kopf sondern auch in der Seele weh tut, hab ich einfach mal verdunkelt, das Licht ausgemacht und es ist nicht einfach, mich gegen das Gefühl zu wehren, so ein  Gefühl von 'ihr könnt mich doch alle mal, die einen machen, was sie wollen, die anderen nichts dagegen und selbst und gerade die guten Blogger drehn sich munter zu diesem Spiel im Kreis.'

Also, was solls? Mein Tisch ist jeden Tag gedeckt, meine Heizung warm, alle Rechnungen bezahlt; kümmre ich mich doch um meine Arbeit, meinen Nachwuchs (der allein Ausrede genug wäre) und schau' mir abends "Matrix" an: Brave old world.

Nur warum packt mich dann doch jedesmal die Wut, wenn ich diese verlogenen, selbstzufriedenen Gesichter unserer "Eliten" sehe, die sich mittlerweile noch nicht einmal mehr die Mühe machen, ihre Heuchelei, ihre Korruption, ihre billigen Machtgelüste vor denen zu verbergen, auf deren Kosten sie ihr käufliches Dasein leben. Warum packt mich der Zorn, wenn so ein egomanisch-seelisches Wrack wie beispielsweise Sarrazin was von "Leistungsträgern" faselt und dabei insgeheim sich selbst meint, er, dessen einzige Leistung die Verbreitung rassistischen Gedankengutes ist (oder weiß sonst jemand was zu berichten?)?

Tanze ich gerne im Kreis? Nein, sicher nicht. Bin ich gerne zornig? Manchmal schon. Aber was mich letztendlich nicht ruhen lässt, ist die Gewissheit, dass  geldgesteuerte Dummköpfe (Riester steht hier exemplarisch) die Macht haben, mein und meiner Familie Leben maßgeblich beeinflussen zu können. Was mich nicht ruhen lässt, ist die Tatsache, dass Ackermann mit Lebensmitteln spekuliert,  während dessen tausende Kinder verrecken und die Hampelfrau Merkel diesem Abschaum zum Geburtstag die Stiefel leckt. Kurzum, all diese Schmeißfliegen die auf ihrem selbstreferenzierenden Scheißhaufen der Macht krabbeln, kriechen und brummen reizen mich zum Kotzen und geben mir das Gefühl, dass es viel zu tun gibt in dieser Welt. 

Aber schließlich ist es eines, was mich aber wirklich antreibt: der Wunsch, dass meine Kinder authentische Menschen in einer authentischen Welt sein dürfen. Drum tanze ich mit, so gut ich eben kann.