Donnerstag, 30. April 2009

Sie wissen es.

Wenn auch schon etwas älter, aber geht gedanklich genau in die Richtung.

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2007/05/die-psychologie-der-leugnung.html

Freitag, 24. April 2009

Das ist es, wovor sie wirklich Angst haben

Da jaulen sie laut auf, die Apologeten des Marktradikalismus, die Anhänger der Klassengesellschaft und Zerstörer der Demokratie. Wie der Teufel das Weihwasser reagieren sie auf die Warnung vor sozialen Unruhen wie Gesine Schwan und Michael Sommer es unlängst taten. Hundt, Guttenberg und Struck: einig Dreifaltigkeit, verdammen und warnen vor den Warnungen, dass ihr Abschlachten demokratischer Notwendigkeiten sich nun gegen sie wenden, dass der Mob ihnen die Euros bis zum Anschlag in den Hals stecken könnte.
"Besonnenheit" nennt Guttenberg die Lethargie eines ganzen Volkes euphemistisch und er wünscht sich, dass diese Lethargie auch die erfasst, die ihre Zweifel und Ängste noch auszusprechen wagen.
Wirtschaft und Bundesregierung täten alles, um Arbeitsplätze zu erhalten und die Krise für die Menschen zu mildern. Eine Krise, welche es ohne die Strucks, Hundts, Schröders und Merkels in dieser Form gar nicht gäbe. Schäuble meint doch tatsächlich, dass niemand "in materielle Existenzbedrohung kommen wird" - und zeigt damit die wahre Fratze seiner Kaste: die materiellen Existenzbedrohungen sind ja bereits da und mögliche Unruhen deren Folge.
Immer wieder hat diese selbsternannte "Elite" aus Profit- und Machtgier auf das eingeschlagen, dem sie eigentlich zu dienen hat: das Volk. Deregulierung, Flexibilisierung, Privatisierung die Drogen aller Westerwelles und Riesters haben ihnen den Verstand vernebelt für die Belange der Menschen. Nie ging und geht es ihnen um Demokratie, sondern nur um ein Placebo derselben, ein Sedativum fürs Volk.
Noch ist es nicht soweit, aber der Stachel sitzt tief in unserem Fleisch; die beruhigende Wirkung lässt allmählich nach und die Schmerzen, verursacht durch Arbeitsplatzangst, mangelnde Bildung, Armut und Chancenlosigkeit werden schlimmer.
Und dann werden sie vielleicht nicht nur vor Warnungen Angst haben müssen.

Donnerstag, 23. April 2009

Die SPD-Linke grenzt sich ab

In der fr-online ist zu lesen, dass die
"programmatischen Unterschiede zwischen
SPD und Linken größer als zu allen anderen
Parteien" sei. Ist ja der Hammer: die
SPD näher an der NPD als an der Linken!
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1703350&


De gude Jung

de gude jung Oettinger, de hat ja, wie ma all
wisse e gude freind - de Filbinger: warom det
sei freind is, dat wisse ma net so genau, aba
er isse´s halt. Hat doch der Filbinger Urteil
unnerm Hitler fürn Hitler gesproch - grad
drum, kütt sin.
Nu hat er sich ach no für e Booch stark
jemaach indem se wat singe von de Panzer, et
"Panzerlied" vo 33 (
http://www.bild.de/BILD/regional/stuttgart/aktuell/2009/04/03/guenther-oettinger/zoff-um-nazi-lieder-im-cdu-handbuch.html)
Aba da hat sich keener so offjeregt wie bei
de Ypsilanti, nix war zu hör´n in de Press
odr de Kist vo "Gefahr für die
Demokratie" aber das wors scho damals
net, als der Depp "Das Blöde ist, es
kommt kein Krieg mehr." als geistigen
Dünnschiss kotzt hat.
De Badener un de Würtenberger, so schlaue
Leut: was hot der zu soche bei euch?

Unglaublich

Da hat der Althaus das alte Haus in einem
Interview die Chuzpe besessen zu sagen der
von ihm verschuldete Unfall hätte sein Leben
völlig verändert. Wow! Das kann man auch von
der toten Frau und ihren Hinterblieben sagen.

Möglich

Das Problem ist wohl ,dass Datenmißbrauch
nicht die Schmerzen wie Zahnweh verursacht -
er ist eher wie eine schleichende Krankheit,
welche ernstzunehmen anfänglich schwer
fällt.

Lästige Werbeanrufe, durch Werbung
verstopfte
Email- und richtige Briefkästen sind nervig
aber nicht schmerzhaft. Das diese Daten,
einschließlich Benutzerprofile aus dem
Internet der Camorra Gewinnsteigerungen
einbringen könnten, mag als Vorwand für die
Cosa Nostra dienen, die MGs zu ölen; aber
das
wirkiche Problem ist doch ein anderes: Es
ist
der Markt. Der freie, allles regulierende,
allen wohlwollenden Markt und es ist die
Paranoia, die freie, die freiheitschaffende
Paranoia eines gewissen Herrns die als
Erreger dieser Krankheit zu erkennen sind.
Der "Markt" ( wer isn das, in
Gottes Namen - ich hör´immer nur von dem?)
will natürlich wissen, was wir tun: wie wir
geboren werden, aufwachsen, leben und
sterben; immer versucht er sein Geld daran
zu
verdienen. Und der Paranoiker? Der will
verängstigen, einschüchtern und
kontrollieren
weil er Angst um sein Überbleibsel an
persönlicher und sozialer Intregität hat.
(Wann endlich bringt jemand Josef Ackermann
und Wolfgang Schäuble zusammen - es ist ein
schönes Paar.)
Ich schweife ab: was ich sagen wollte war
eigentlich, dass heute eine große
Versicherung bei mir anrief ( woher haben
die meine Nummer?) und mir mitteilte, das
mein Sohn (woher wußten die, dass ich Kinder
hab?) nur zu besonderen Konditionen eine
Lebensversicherung haben könne ( ok, der ist
15 Monate alt): es sei etwas teurer da er
aufgrund der vorliegenden genetischen
Befunde nur 39 Jahre alt werde.

Prinzip Hoffnung

Manchmal verlässt mich der "Gute
Geist" und ich bin geneigt anzunehmen,
dass die meisten meiner Mitmenschen eine
dumpfe, lethargische Masse bilden. Wie
Lemminge, die ihrem Führer folgen und zwar
egal wohin.
Selbst das Betroffen-sein betrifft sie
nicht, geschweige das sie zu einer
Antizipation der gesellschaftlichen
Entwicklungen fähig wären .
Aber vielleicht ist es auch so, dass die
Spalter unserer Nation, die, für die es
wichtig ist zwischenmenschliche Kälte und
Misstrauen bis in die sogenannte
"Keimzelle" der Gesellschaft - die
Familie - zu transportieren bereits größere
Erfolge haben als unsereiner zu glauben
bereit ist. Das das "Ich" dem
"wir" nicht mehr nur voran
gestellt, sondern das das dem "wir"
implizite Soziale bereits einer gewissen
Zerstörung unterliegt: Erosion der
Mitmenschlichkeit.
Gleichwohl sehe ich persönlich immer mehr
Inseln der Hoffnung; immer mehr Menschen die
sich auf die eine oder andere Art gegen die
herrschende Meinung zur Wehr setzen.
Und es ist im Prinzip gleich ob Dumpfheit
oder Ignoranz die Menge schweigen lässt: es
ist ein Grund mehr, dass der Rest umso lauter
wird.

Mittwoch, 22. April 2009

Wir haben alle über unsere Verhältnisse gelebt?

Es ist schon erstaunlich, wie Köhler und
seine vierte Rede in nahezu allen Medien mit
Lobeshymnen schier überhäuft wird. Er mahne
die ungezügelte Profitgier an heißt es; die
Deregulierung des Marktes und des Kapitals
seien verantwortungslos; die Politik habe ihr
Primat über die Finanzmärkte nicht
durchgesetzt, so Köhler.
Bereits 2000 habe im als neuer Direktor des
IWF die Entwicklung der Finazmärkte Sorgen
bereitet und er habe schon damals gewarnt,
Köhler ist seit Mai 2004 Präsident der
Bundesrepublik Deutschland aber in keiner
seiner großen und vielen kleinen Reden hat er
diesen Sorgen und Bedenken Ausdruck
verliehen, im Gegenteil: In seiner Rede
"Ordnung der Freiheit" vom
15.03.2005 in Berlin und seiner Ansprache vo
22.05.2006 vor dem DGB propagierte er noch
"Privateigentum, Wettbewerb und offene
Märkte, frei Preisbildung", den
"schlanken Staat", welcher sich auf
seine "Kernaufgaben besinnen"
soll.
Wo waren Köhlers warnende Worte als unter
Schröders Regie und unter dem Jubel der Union
die gesetzlich Grundlage dafür geschaffen
wurde das deutsche Kapitalgesellschaften
künftig keine Steuern mehr auf die Gewinne
zahlen mussten, die sie beim Verkauf von
Aktienpaketen und ganzer Tochterunternehmen
erzielen was den "Heuschrecken" Tür
und Tor öffnete?
Wo seine Bedenken, als Hans Eichel euphorisch
von Asset Backed Securities, Handel mit
Krediten und Verbriefungen, Hedgefonds
schwärmte - Begriffe, die untrennbar mit der
Weltfinanzkrise verbunden sind. Kein Wort
Köhlers obwohl er doch laut eigenem Bekunden
schon 200 auf diese Risiken aufmerksam
wurde?
Warum schwieg er , gleichwohl er wusste?

Wen meint Köhler aber mit "alle"
wenn er davon spricht, dass wir "über
unsere Verhältnisse gelebt haben"? Meint
er die Banker, Manager und Politiker die in
diesem Casino Millionen verdient haben ( und
es immer noch tun) ? Oder meint er mit
"alle" auch die, die tagtäglich
ihrer Arbeit nachgehen für 2500€ brutto, oder
die Alleinerziehende die gerade so über die
Runden kommt; gehört auch die Rentnerin mit
650€ zu "allen", die über ihre
Verhältnisse gelebt haben?
Und wenn er - solidarisch - davon spricht,
dass "wir" nach überstandener Krise
die gemachten Schulden zurück bezahlen müssen
meint er dann auch die, die durch eben jene
Krise arbeitslos geworden sind?
Aber in gewisser Weise hat Köhler dann doch
recht: wir, die wir fassungs- und
verständnislos, getrieben von den Ereignissen
und unvorstellbaren Eurobeträgen; wir, die
wir Angst um unsere Arbeitsplätze und das
Wohlergehen unserer Familien haben müssen wir
haben in der Tat über unsere Verhältnisse
gelebt: indem wir uns diese "Elite"
geleistet haben welche uns in diese Krise
getrieben hat.

Der gute Guttenberg

zu Guttenberg

wäre vielleicht was zu sagen, wenn er denn
nicht so belanglos wäre. Umso erstaunlicher
das überall verbreitete Ranking des
ZDF-Politbarometers: Platz drei schafft
Theodor aus dem Stand und verharre der werte
Leser eine Sekunde und frage sich: warum?
Stellt sich die gleiche Stille ein wie bei
mir?
Aber schauen wir doch einmal hin: Zu
Guttenberg wurde geboren - in solchen Kreisen
eine Qualifikation per se - und war dann
Sohn.
Er schulte und studierte und promovierte und
war dann Sohn.
Er durfte in der Guttenberg GmbH mit dem Geld
der Eltern spielen und war Sohn.
In der Rhön-Klinikum AG, die auch zu mehr als
einem viertel Mama und Papa gehört, hat er
Chef gespielt, als Sohn - bis 2002, dann
mochte er nicht mehr.
Theodor ist seit 2002 Mitglied des Deutschen
Bundestages und nur wenige ahnten von seiner
Existenz.
Und jetzt ist dieser Sohn Minister für
Wirtschaft und Technologie einer der größten
Wirtschaftsmächte der Welt in einer Zeit, in
der wahrlich mehr erforderlich ist als
Proporz einer Partei und dennoch: die Presse
jubelt ob seiner...ja, was eigentlich?
Irgendwas Konkretes?
Kann mir jemand sagen, was diesen Menschen
qualifiziert und seine Selbstgefälligkeit
rechtfertigt?
Kann mir jemand sagen, was das für Rankings
sind, die uns da nahezu jeden Tag unter die
Nase gehalten werden, die sogar einen
Westerwelle, einen Mitverursacher dieser
Krise, noch vor kurzem als von dem
allgemeinen Bürger hochgelobten Politiker
darstellt?
Guttenberg erscheint mir als traurige Figur
einer "Elite", gleichsam ein Bauer,
den es zu opfern gilt um die Zustände wieder
herzustellen; einer der sich eitel sonnt im
Glanz einer Macht, die nicht die seine ist.
Aber er ist auch ein Hanswurst, der sich
nicht zu schade ist
seine Tätigkeitsbiografie falsch darstellen
und sich unwidersprochen als Kenner von
Dämmstoffen vermarkten zu lassen.
Ne Menge Banane in diesem Land, oder?