Mittwoch, 19. Februar 2014

Geschlossen?

Eigentlich wollte ich dieses Blog schließen. Schon eine geraume Weile erfahre ich eine eigene Sprachlosigkeit (im Wortsinne) über die Zustände hier und anderswo. Der Spielplatz auf dem die Schaukel verwittert, der Jugendtreff der, gleichwohl wichtig, geschlossen wird, die kleinen Theater und Bühnen, die schließen müssen, die öffentlich Infrastruktur - nicht nur Straßen und Brücken und Gleise, sondern auch Kitas, Schulen und Altenheime verrotten zusehends, die Alten durchwühlen Mülleimer nach Verwertbarem, viele Kinder gehen hungrig zur Schule um dort auf müdes, desillusioniertes und demotiviertes Lehrpersonal zu treffen, die Familien, die aus Not heraus den Verteilungskampf bereits an den Küchentisch holten, die "Arbeitnehmer", die aus Angst Mobbing und Verrat an ihresgleichen üben; sei es im selbem Werk, in gleichen Unternehmen oder unterschiedlichen Nationen, die Menschen, die im Mittelmeer ersaufen müssen damit hier der Druck nicht unkontrolliert steigt, die, die um geopolitischer Vorteile wegen in Afghanistan und anderswo von Drohnen zerfetzt werden, die zehntausend bis fünfzehntausend Kinder die tagtäglich an Hunger und seinen Folgen sterben. All das macht mich sprachlos, ja, paralysiert mich auch - putzt meine Gedanken weg, lässt mich auf meinen Teller, der zwar nicht üppig, aber genügend gefüllt ist, zurück kriechen um ja nicht über dessen Rand hinweg sehn zu müssen. Deswegen wollte ich dieses Blog schließen. Es geht nicht. Das Elend türmt sich mittlerweile so hoch vor meinem Scheiß Teller auf, dass ich den Rand gar nicht mehr verwenden kann - er taugt zu nichts mehr. Ich bin nur ein unbedeutender Schreiber aber trotzdem mach ich weiter!

2 Kommentare:

  1. Danke dafür! Ich hatte die Hoffnung nie aufgegeben; und deshalb immer wieder mal auf deinen Blog geschaut!

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