Dienstag, 30. März 2010

Die Lügen explodieren

Da geht wieder die Propaganda pur durch den Äther: sooooviel zocken deutsche Arbeitnehmer ab; massiv zu viel laut neoliberalem Aigitationsgeschütz "Spiegel". Und natürlich: die bösen "Lohnnebenkosten" so bezeichnet die vom Arbeitgeber zurückbehaltenen Lohnkosten als Anteil der Sozialversicherung; viel zu hoch, zu teuer!
Aber schauen wir uns das Zahlenwerk mal an. Auf 100€ Bruttolohnsumme kommen noch 32€ "Lohnnebenkosten" obenauf, macht also einen Arbeitgeberanteil Soziales von rund 24.5%. Jetzt rechen wir mal flugs diese knapp 25% von den knapp 31€ Arbeitskosten pro Stunde herrunter so komme ich auf einen Bruttostundenlohn von etwa 23,25 - so müsste er auf einem durchschnittlichen Gehaltszettel stehn. Heißt in einem durchschnittlichen Monat hat der durchschnittliche Maurer, Verkäufer, Dienstleister so runde 3600€ brutto auf dem Lohnzettel.
Sind die blöde, wollen die uns verarschen oder beides? Im Handwerk z.B. sind Stundenlöhne jenseits von 15 - 16 € fast nicht zu erreichen, im Handel sind es zwischen 12 und 13€. Ach ja, in der Altenpflege soll eine Mindeslohn von 8,50 erreicht werden: macht lumpige 426 Stunden Arbeit im Monat für 3600 brutto. (Wen's interessiert: die Horrorlohnliste )
Was soll die Scheiße also schon wieder? Noch Anfang März sanken die Bruttolöhne, jetzt mutiert nicht nur der Arbeitslose zum Schmarotzer, sondern auch der Westerwellsche Leistungsträger verkommt zum blutsaugenden Zombie. Ob die mal was von Lohnstückkosten gehört haben, der einzig sinnvolle Kostenparameter zur Beschreibung der Konkurrenzfähigkeit und dieser ist in Deutschland europaweit mit am niedrigsten. Die alte Leier: Deutschland verkauft wie verrückt, aber die Löhne sind zu hoch. Die Arbeitgeber verabschieden sich stückweise aus der Solidargemeinschaft und die Löhne sind immer noch zu hoch - der deutsche Arbeitnehmer, dieses undankbare Schwein, verlangt doch tasächlich Lohn für seine Arbeit und dieser ist in jedem Fall zu hoch.

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