Montag, 4. Oktober 2010

Ungleichgewicht

Es herrscht ein elemtares Ungleichgewicht zwischen den neoliberalen Halbtoten, die auf -und nur auf- Kosten der Allgemeinheit nicht anderes als ihren Geld- und Machterhalt und -steigerung betreiben und jenen, die mit viel Aufwand und Geist gegen diesen menschlichen Ausverkauf angehen.
Wenn die "Bauchrednerpuppe der Industrie" (Hagen Rether) Westerwelle ohne jeden Nachweis, selbst bar jedes logischen Zusammenhangs behauptet, die Masse der Hartz IV-Empfänger sei "dekadent" und "habe kein Recht auf Faulheit" so tut er dies in Abwesenheit jeglicher geistigen Anstrengung. Er tut es mit dem simplen Ziel vor Augen der Industrie möglichst billige und rechtlose Arbeitskräfte zu zuschustern.
Aber kaum ist es ausgesprochen stürzen sich eine Menge von Bloggern und die noch verbliebenen kritischen Medien darauf und versuchen mit langen, geistig tiefgreifenden Essays und Artikeln diesen Schwachsinn zu widerlegen. Komplizierte Theorien psychologischer, soziologischer, politischer und wirtschaftlicher Literatur werden bemüht, Bücher gewälzt, Medien studiert um mühselig eine möglichst hieb- und stichfeste Argumentation gegen eine höchst simplifizierende, grundsätzlich unbewiesene und nur dem eigenen oder der eigenen Klientel zum Vorteil gereichende Aussage zu entwickeln.
Als müsse die Intelligenz der Dummheit erklären, warum sie, die Intelligenz, nicht dumm ist, oder der Humanismus den reinen Kapitalinteressen was an ihm, dem Humanismus, human ist. Das kann nicht funktionieren. Die unterschiedlichen Fähigkeiten des Verständnisses sind diametral.
Weil nähmlich ein Westerwelle, eine Merkel, ein Schäuble oder wie auch immer die harmonisierte und nivellierte Politikerbrut heißen möge, eine andere Sicht der Dinge als die eigene gar nicht sehen kann und will. Warum soll ein Clemet oder ein Schröder Lafontaine - ein begnadeter Redner- auch nur mit einer Silbe Recht geben? Das würde ja bedeuten, dass eigene Lügengebäude und damit die eigenen Pfründe zur Disposition zu stellen und da der Lebenssinn und -zweck dieser Kreaturen sich im Erhalt ihrer Vorteile erschöpft, käme diese Disposition einer Sinnfrage gleich - undenkbar.
Aber wenn das so ist, welchen Sinn machen dann noch so intelligente und in der Sache richtige Worte?

1 Kommentar:

  1. Weil sich dann die Dummheit ohne jeglichen Widerstand verbreiten könnte. Sie hat es ohnehin schon leichter. Sie kann dank der medialen Unterstützung viel lauter Schreien als die Vernunft.
    Ich bin um jede Insel der Vernunft dankbar, in der man in der heutigen Zeit sich noch erholen kann. Ohne Blogger und kritische Medien würde ich verzweifeln. Vielleicht geht es anderen auch so, dann hätte es doch einen Sinn.

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