Donnerstag, 7. Mai 2009

Keine Ahnung von Demokratie?

Spiegel online hilft zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,623212,00.html.
Ja, ja, der Spiegel, das "Sturmgeschütz der Demokratie" und die neoliberale Bertelsmann-Stiftung haben zählen lassen. Zwar finden eine Menge der Deutschen Demokratie gut, aber leider, leider haben sie absolut keine Ahnung, was denn Demokratie wirklich ist - wie sie "tatsächlich funktioniert". Wie kleine Kinder sind sie, die Deutschen, können zwischen "Wunsch und Wirklichkeit" nicht unterscheiden; gar demokratische Theoretiker, der Praxis entzogen. Und deshalb und nur deshalb, so die beiden demokratischen Institutionen schlechthin - Spiegel und Bertelsmann - sind viele der deutschen Zeitgenossen unzufrieden mit der "Demokratie": aha.
Wahlen, die einem nicht wirklich die Wahl lassen, Volksbegehren, die es nicht gibt, soziale (Un-) Verhältnisse, die Kinderarmut zulassen, Bildungspolitik, die schon im Kindergarten zu spalten beginnt. Auf der anderen Seite Reichtum im Überfluss zum großen Teil umverteilt von unten nach oben, mindestens aber erwirtschaftet von denen, die keine Ahnung von "Demokratie" haben. Eine Politik, die seit Jahren gegen die Mehrheit des deutschen Volkes regiert: all das ist demokratische Munition für Spiegel, Bertelsmann & Co.
Am schlimmsten aber sind die Zuwanderer und das, je länger sie hier leben. Ja, was kommen die denn auch mit tatsächlich demokratischen Vorstellungen hier an? Immerhin braucht es zwei drittel ihres Lebens um ihnen beizubrigen, was die deutsche "Elite" unter Demokratie versteht.

Und dann das Sahnehäubchen: Bildung macht den Unterschied! Akademikerkinder (gerade in Deutschland unter guten materiellen Bedingungen lebend) halten mehr von der hier praktizierten "Demokratie" als der Hauptschüler, der nicht weiß, ob er einen Ausbildungsplatz bekommt. Selbst die OECD hat festgestellt, dass in keinem andern Land Europas Bildung und soziale Herkunft in so engem Zusammenhang stehen wie in Deutschland und damit hätten wir es doch: die hier gelebte Demokratie ist eine Demokratie, der Bildungs-"elite", eine derer, die sie sich leisten können.
Nur folgerichtig ist dann, dass Migranten, denen Bildung noch ferner als dem deutsche Prekariat, keine "demokratische Beteiligung" erlangen. Die Gründe hierfür sehen Spiegel und Bertelsmann in runden 60% der "deutschen Bevölkerung", die dies ja auch gar nicht will. Na, immerhin eine solide, demokratische Mehrheit.

So schürt man Ausländerhass: schön demokratisch und mit deutlicher Mehrheit.

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