Freitag, 3. Juli 2009

Sterben im Hindukusch

Sie waren natürlich alle da, gestern in Bad Salzungen: die Mütter, die Väter, die Geschwister und Anverwandten. Die Freundinnen und Freunde auch. Alle beweinten den Tod der drei Soldaten, die am 23. Juni im Kampfeinsatz starben. Es war ein Kampfeinsatz, auch wenn dieser verdammte Panzer einfach in einen Fluss gekippt ist und die drei Kiddies dabei ersoffen sind: es war ein Kampfeinsatz.
Auch dabei waren der Generalinspekteur der Bundeswehr Wolfgang Schneiderhahn, welcher sich offenbar in wohltuendes Schweigen hüllte, aber auch und selbstredend ein Mann, der sich mit "unbeflecktem Sterben" trefflich auskennt: Dieter Althaus. Die Mutter und Ehefrau starb ja auch nur, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort war; Althaus tötete unbefleckt.
Und natürlich Jung, Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung, der das Blut dieser Jugendlichen dazu hernimmt, noch mehr Blut Jugendlicher zu vergießen zu wollen und dabei an den martialischen Fatalismus aller Kriege erinnert wenn er von sich gibt: Er( der "Verlust"- sprich der Tod der Jungs) führt uns deutlich vor Augen, welch hohen Preis wir zahlen, damit wir in Deutschland in Frieden und Freiheit leben können." Und er fordert ein Mehr davon.
Es ist "die Freiheit, die am Hindukusch verteidigt" wird, so der Blutgenosse Struck, die diese Jungs hat sterben lassen; aber welche Freiheit meint er? Seine? Die von seinem Götzen Schröder - oder doch vielleicht Putin? Bush? Sicher aber meint er nicht seine: dieser Mensch weiß nicht, was Freisein bedeutet; und ganz sicher nicht die der Toten und derer, die um sie trauern.
Was suchen wir in Afghanistan? unsere Demokratie? Unsere Freiheit? Oder gar unsere "Neue soziale Marktwirtschaft"?
Warum führt ein Land Krieg, von dessen Boden Nie mehr ein Krieg ausgehen sollte?
Ist dies Dein und mein Land?

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