Montag, 9. August 2010

Scharfe Sache da

Der Herr Wendt, ein richtig Scharfer unter den Scharfmachern, ist er. Will er doch, dass Straftäter, die sich besonders schwerer Vergehen schuldig gemacht haben wie sexueller Mißbrauch oder Mord, ganz öffentlich und dauerhaft an den Pranger gestellt werden. Name, Foto, Tat, wohlmöglich mit Details. Ist das eine Form der Todesstrafe, gewissermaßen Exekution nach Wendt? Rehabilitiert und resozialisiert oder nicht, egal. Wendt will den totalen Tod für diese Menschen.
Denn nichts anders ist die Folge einer solchen Internet"präsenz". Wohnung, Arbeit? Fehlanzeige. Das ausgedruckte Foto mal geschwind vergrößert und in der Ortskneipe überm Tresen hängend - das wird den Pöbel schon zum gerechten Handeln führen, nach 10 Bier und 5 Schnaps und dem Kinderficker, dem Frauenkiller zeigen, wo der Hammer hängt - und landet!
Das ist Wendt'sche Gerechtigkeit, das ist seine Moral: a bisserl Tod durch die Hintertür, verdient hat er's doch, wir dürfen's nur nicht offiziell. Mit anderen Worten: Der Wendt liebäugelt ganz schamlos mit Faustrecht und Lynchjustiz, nimmt dies zumindest billigend in Kauf.
Ich hege auch keine Sympathien für solche Menschen, aber hier hinterlistig primitivste, amerikanische Unkultur installieren zu wollen, ist nicht nur undemokratisch, sondern...tja, Lob von anderer Seite nimmt der Herr Wendt auch gerne.

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